Was passiert eigentlich, wenn Leerstand beginnt? Was passiert, wenn der Mensch nicht mehr in das natürliche Geschehen eingreift und seine einst mit Schweiß errichteten Dinge von der Natur zurück erobert werden? Dann beginnt der Verfall. Ein faszinierender Vorgang, den ich mit Vorliebe dokumentiere. Egal ob alte Bauernhöfe, stillgelegte Fabriken, vergessene Autos im Wald, geschlossene Krankenhäuser oder für immer aufgegebene Veranstaltungsorte: All diese Orte zeugen von vergangenen Tagen, oft verbergen sich Geschichten von existenziellen Katastrophen oder Erbstreitereien hinter den alten Mauern, manchmal offenbaren sich auch absurde Denkmalschutz-Konflikte oder Skandale um unkooperative oder verschuldete Besitzer. Nicht selten ruft auch die Politik und das Militär ruinöse Ergebnisse hervor. Aber eines haben alle Gebäude, die - durch welchen Grund auch immer - dem Verfall preisgegeben sind, gemeinsam: Sie sind keineswegs "tot". Sie stellen viel mehr eine faszinierende Welt dar, die es würdig ist, dokumentiert und vor allem vor Fremdeinflüssen geschützt zu werden. Die Vergangenheit dieser Orte soll nicht in Vergessenheit geraten, darum mache ich mich regelmäßig mit meiner Kamera im Gepäck auf den Weg. Es ist oft unglaublich, welch fremde Szenerien sich hinter offenen Fenstern oder einer angelehnten Türe verstecken. Dabei sollte man nie vergessen, dass diese Orte kein Niemandsland sind. Jegliche Anfragen zu den unten gezeigten Örtlichkeiten werde ich daher zu deren Schutz unbeantwortet lassen. Den einzigen Hinweis, dass ich einen Ort erkundet habe, liefern meine Bilder und vielleicht ein paar Fußbabdrücke vor Ort im Staub. Ansonsten wird jeder Ort so verlassen, wie man ihn aufgefunden hat. Alles ist danach wieder so, als wäre nie jemand dort gewesen...
Auf meinem Computerbildschirm wird es ab jetzt chaotisch. Fernab von der sonstigen Begrenzung an Tönen einer gewöhnlichen Drehorgel mit nur 20 Tomstufen arrangiere ich derzeit für ein weitaus umfangreicheres Instrument. Seeeehr umfangreich. Dieses Instrument tritt weit über die Grenzen, die einem ein selbstspielendes Musikinstrument normalerweise setzt.
Gestern traf ich mich mit den Schöpfern dieses völlig neuartigen Orgelwerks und wir besprachen die ersten Details, die es zum komponieren und arrangieren für dieses Musikinstrument zu beachten gilt. Ich glaube ich übertreibe kein bisschen, wenn ich behaupte, die Möglichkeiten dieses Instruments sind grenzenlos. Aber mehr dazu gibt es an späterer Stelle.
Unten könnt ihr schon mal einen kleinen Blick auf die Partitur werfen. Ich finde es - obwohl ich Noten eigentlich nicht besonders mag - ganz praktisch, das Lied in dieser Form vorzubereiten und erst später für die Nachbearbeitung und Anpassung in andere, optische Form wie z.B. die "Notenbandoptik" umzuwandeln. Ich bin schon gespannt, wie das dann alles klingt und aussieht, wenn es fertig ist...
Wie man sieht ein sehr umfangreiches "Örgelchen". Ich bin mir sicher, dass mir das Arrangieren für dieses Instrument noch eine Menge Freude bereiten wird. Wenn es demnächst dann was neues zu diesem Thema gibt, findet ihr es natürlich wieder als Artikel hier im Blog.
Der Wienerwald hat seinen Namen wirklich verdient. Wenn man nicht gerade in Wien ist, sieht man wirklich nur: Richtig, Wald! Eine sehr schöne Landschaft, in die es mich dort verschlagen hat. Natürlich heißt es nicht umsonst WIENERwald, ein Besuch von Österreichs Hauptmetropole war daher natürlich unumgänglich.
Die Architektur der alten Stadthäuser ist wirklich atemberaubend. Die prunkvollen Stuckfassaden der historischen Gebäude erwecken den Glanz alter Zeiten. Angekommen im berühmten, städtischen Vergnügungspark, dem Wiener Prater, konnte ich es nicht lassen, das ein oder andere Fahrgeschäft zu testen. Die älteste Geisterbahn der Welt - das 1933 errichtete "Geisterschloss" -, eine Achterbahn, in der man auf dem Bauch liegend fährt, das höchste Kettenkarussell der Welt mit 117m Höhe, das nostalgische Riesenrad und als besonderes Zuckerl den vom Münchner Oktoberfest bekannten "Olympia-Looping", der dort zufällig gerade aufgebaut war. Nur eben mit dem Unterschied, dass man in München oft mehrere Stunden anstehen muss und die Wartezeit am Prater gleich Null war.
Jedoch den besondersten Moment an diesem Abend hatten wir im zuvor genannten, nostalgischen Riesenrad. Nicht nur die Tatsache, dass wir in den erst seit wenigen Tagen angehängten, nigelnagelneuen Gondeln Wien von oben bestaunen konnten:
Wir hatten das große Glück, den wunderschönen Sonnengang über den Dächern der Stadt zu erleben. Wir haben wirklich genau den richtigen Moment erwischt.
Am nächsten Tag wollte mein Dad unbedingt mit mir in den "Wienerwald" gehen. Also nicht in den Wald, sondern in die Restaurantkette. Mir war der Begriff bis dato nicht bekannt, aber wie ich gesagt bekommen habe, war "Wienerwald" zu früheren Zeiten einst ein großer Konkurrent zu unseren heute bekannten Fast-Food-Ketten "Burger King" oder "McDonalds". Aus einer damals kleinen Wirtschaft, in München gegründet, wuchs ein "Wienerwald-Imperium" heran, welches sogar in Ägypten Filialen verzeichnete. Leider konnte sich die Marke nicht sehr lange halten und ein "Wienerwald" nach dem anderen schloss seine Pforten. Heute gibt es nur noch wenige Filialen, einige davon in Wien. Im Gegensatz zum sonstigen Fast-Food schmeckt es bei "Wienerwald" beinahe wie in einem normalen Restaurant. Also wer in Wien mal günstig essen gehen will, der soll einfach mal bei diesem "geschichtsvollen" Restaurant vorbeischauen.
Aber natürlich waren wir nicht nur zum Essen in der Gegend: Wir besuchten unseren lieben Orgelbauer Christian Wittmann, der meine ganzen Notenbänder stanzt. Bei der Gelegenheit ließen wir direkt unsere 20er Deleika wieder ein wenig aufmöbeln. Diesmal wurde die Ansprache der Ventile verbessert. Da hat Christian echt noch mal einiges an Klangqualität rausgeholt aus dem Instrument.
Neben dem Orgel-Tuning sind wir aber hauptsächlich gekommen, um einfach ein wenig miteinander zu quatschen. Nachmittags wurden wir mit Kaffee und Kuchen von Christians Mutter bewirtet. Am Abend trafen wir uns in einer netten Gaststätte. Dort habe ich Christian etwas von meinen Plänen erklärt, die ich für die Zukunft bezüglich eines neuen Instruments habe. Nun schwebt zumindest schon mal eine grobe Vorstellung von dem in der Luft, was ich mir so alles an Neuerungen für eine "Drehorgel 2.0" erdacht habe.
Übrigens haben wir bei Christian auch neue Notenbänder für meine Drehorgel abgeholt. Meine Eigrnkomposition "2026", welches die Welt in 10 Jahren schildert, sowie Pixie Paris' "Es rappelt im Karton" (bekannt aus der eis.de Werbung) sind absofort einsatzbereit auf meiner Orgel. Das erste mal seit langem habe ich auch mal wieder ein Arrangement eines anderen Arrangeurs gekauft. Es ist ein Band von Igmar Krause, er hat Michael Jacksons "Smooth Criminal" mit der Vorlage von Pierre Charrial, der das Lied auf einer großen, französischen Kartonnotenorgel spielte und damit großes Aufsehen erregte, auf die 20er Drehorgel umgesetzt. Wer das Original von Pierre Charrial kennt, wird wissen, was das Beosndere an dem Lied ist: Mit dem reinen Pfeifenwerk wird durch spezielle Anordnung der Töne ein "Schlagzeugbeat" geschaffen. Und die Idee finde ich so extrem geil, dass ich mir die Umsetzung auf die 20er Drehorgel natürlch kaufen musste. Lohnt sich! Wirklich!
Heute haben wir eine neue Orgel, welche wir zuvor ersteigert haben, abgeholt. Es handelt sich um ein technisch identisches Modell meiner jetzigen Deleika-Drehorgel. 20 Tonstufen mit 31 Pfeifen. Nun, was wollen wir mit dieser roten Orgel auf dem zweckmäßig aufgebauten Wagen? Das wird in naher Zukunft meineArrangier-Orgel! Durch einen kleinen Umbau wird dieses Instrument mit einem MIDI-Controller ausgestattet, der es erlaubt, am Computer für die 20er Drehorgel arrangierte Lieder direkt auf echten Pfeifen anzuhören. Denn: Manche Sachen, die man auf der Orgel hört, hört man im Zeichenprogramm nicht. Das führt öfters zu etwas unidealen Stellen auf dem fertigen Notenband. Dieses Problem wird mit der fertigen Arrangier-Orgel der Geschichte angehören.
Wo wir gerade beim Thema Geschichte sind: Die Geschichte hinter dieser Orgel ist auch sehr interessant. Der Besitzer, dem wir dieses Instrument abgekauft haben, suchte vor einigen Jahren nach Karussellpferden als Dekoobjekt für sein Haus. In der Zeitung fand er eines Tages die Anzeige eines Schaustellers, der eben solche Pferde verkaufte. Also zögerte er nicht und kaufte sie. Als der Schausteller die Pferde anlieferte, sah man schon von weitem, dass sein Auto voll von Gerümpel war. Der keuchende, ältere Herr versuchte, neben seinen Karussellpferden auch noch weitere Stücke aus seinem Hab und Gut zu verkaufen. Er war gesundheitlich in schlechter Verfassung und brauchte das Geld für medizinische Behandlung, die er aufgrund verzwickter, finanzieller Lage nicht bezahlen konnte. So wurden also nicht nur die Karussellpferde, sondern auch noch 2 Drehorgeln verkauft. Und eine davon haben wir nun vom jetzigen Besitzer erworben. So wird diesem Instrument nun ein neuer Zweck zugeteilt...
Nein! Blog! Und hier ist schon der erste, kleine Artikel! Mit dieser Veränderung wird es für euch nun übersichtlicher, die neuesten Inhalte der Seite zu finden. Also kein unübersichtliches wühlen mehr nach Einträgen auf meiner Internetseite.
Nicht nur das ist neu, auch der Name und der Look der Website haben sich erheblich verändert. Dadurch sind auch ein paar ehemalige Bereiche der Website nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form vorhanden. Aber keine Angst: Diese werden demnächst durch neue Inhalte ersetzt.
Bis Anfang 2017 soll diese Seite einen kleinen Onlineshop erhalten und um eine Facebookpage, einen YouTube-Kanal und weitere, kleine Dinge erweitert werden.
Veränderung tut eben gut, nicht nur der Drehorgel(musik). ;-)
Erich André Steiner | Pappelweg 1 | 86971 Peiting